Müde, glücklich und ganz ohne Medallien fahren wir zurück. Im Ohr klingen noch die Gespräche mit den neuen Bekanntschaften aus ganz Deutschland nach. Vielleicht liegt noch ein bisschen Enttäuschung über den Erinnerungen. Aber die herbstliche Stimmung der vorbeiziehenden Landschaften beruhigt und Enttäuschung, Aufregung, Anstrengung lösen sich langsam auf. Was bleibt? Die Brementasse, die alle geschenkt bekommen haben als Erinnerung an die Stadt, die uns so gastfreundlich empfangen hat. Die kleine Schlüsselanhänger-Matrjoschka, die die Klänge des wunderbaren russischen Chors und die Genüsse des russischen Buffets auf der feierlichen Abschlussveranstaltung wieder wachruft. Die neuen Nummern im Telefon als Aussicht, dass man sich mal irgendwann, irgendwo wiedersieht. Die russische Welt ist so klein… Die Urkunde als Anerkennung, dass schon dabeisein, mitmachen, mithalten mit den anderen eine große Leistung ist. Und das noch unbestimmte Gefühl, Teil von etwas Besonderem und Großen zu sein. In den Reden wurde immer wieder betont, wie wichtig es ist, was wir tun. Uns zu interressieren für Russland, mit Liebe auf das manchmal fremde und gar nicht so einfache Land zu schauen, die Sprache als Brücke zu Menschen zu lernen, uns anzustrengen und zu engagieren. Naja, alles ziemlich große Worte – aber vielleicht ist ja ein bisschen was dran. Die Landschaft draußen wird wieder bergiger, Hessen kommt näher, wir bleiben noch ein bisschen in Gedanken im Norden, halten die Stimmung fest wie einen schönen Traum am Sonntagmorgen, wenn Zeit ist liegenzubleiben.